Die Wahrnehmung des Armreifs

Karoline Goeckeler


Wo wird der Armreif getragen?:

  • am Handgelenk
  • am Oberarm
  • am Unterarm

Die Form des Armreifs und sein Material:

Der Reif eines Armbands bevorzugt den geschlossenen Kreis oder das sanfte Oval, um die Rundung des Handgelenks zu umschließen. Es gibt auch Spangen oder Spiralen. Er kann breit, dünn und geschwungen sein, aus Kettengliedern bestehen oder aus einer geschlossene Fläche. Die Materialien können Bronze, Gold, Silber, Platin oder andere Metalle sein, aber auch aus Gagat, Holz, Elfenbein, Horn, Glas, Schmuckstein und Plastik. Jedes Material fühlt sich anders an. Die Armreifen können schwer oder leicht sein, lose oder eng anliegend, glatt oder rauh, kühl oder warm. Diese Eigenschaften fühlt man aber nur am Anfang, hat sich der Arm daran gewöhnt, so reduzieren sich die Wahrnehmungen. Trägt man mehrere Armreifen, so klirren sie leise bei jeder Armbewegung. Meist sind die Armreifen mit bestimmten Mustern verziert. Farbige Schmucksteine und/ oder Edelsteine lassen den Armreifen prunkvoll erscheinen. Metallreifen sind entweder blank poliert oder zusätzlich bearbeitet bzw. verziert, z. B. durch Granulierung (aufgelötete Goldkügelchen), Gravierung, Grubenschmelz (Email), Ziselierung (Punzierung), Niello (Einlegearbeit) oder Filigran (Auflöten feiner Golddrähte) .

Abbildung, rechts:
Das berühmteste Schmuckstück im Art-Noveau-Stil - ein Armband mit dazugehörigem Ring, das Georges Fouquet nach einem Entwurf von Alphonse Mucha anfertigte. Die Schauspielerin Sarah Bernard trug es in ihrer Rolle als Kleopatra. (Collection M. Perinet, Paris; aus: Anderson Black, die Geschichte des Schmucks, München 1976)

Wie sollte der Armreif getragen werden ?:
Der Armreif wird als Ornament hinzugefügt, um den Körper vor anderen auszuzeichnen. Er ist eine Zutat der Kleidung und vielfach verwendbar. Eine breite Spange am Oberarm mit dem erhabenen Ornamenten einer stilisierten Spirale können der bewußten Eleganz dienen oder auch der frischen Unbekümmertheit der Jugend. Fast alles ist möglich beim Schmuck.
Dem ärmellosen oder kurzärmeligen sportlichen Kleid entsprechen Armreifen. Auf schmale, lange Ärmel müssen die Armbänder Rücksicht nehmen: nicht alle können über dem Ärmel auf den Stoff getragen werden. Aber über langen weichen Handschuhen können Armbänder sehr elegant aussehen. Unter einer Hemdbluse mit Manschetten oder Bündchen hat außer der unentbehrlichen Armbanduhr nur noch ein schmaler Reifen oder ein bescheidenes Armband Platz. Schwere Armbänder sind dagegen zwischen Hand und dreiviertellangen oder ausgewachsenem Ärmel sehr dekorativ. Superschmale Bändchen oder Gliedketten aus Gold und Silber, zwei, drei, vier oder auch fünf nebeneinander wirken ausgesprochen jung. Ein dickes Armband und ein winziger Ring passen nicht zusammen. Ein Armband mit "Klunkern" stimmt nicht zu einen flexiblen langen Ohrgehänge."

Armreif und Fingerschmuck
(Ulla Stöver (1968). Freude am Schmuck. Gütersloh: Bertelsmann Ratgeberverlag Reinhard Möhn)
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Griechischer Schlangenarmreif mit Herakelsknoten. Gold mit Granat. Augen der Schlange ursprünglich aus Steinen. Aus Eretria, 4.-3. Jh. v. Chr.. Pforzheim, Schmuckmuseum.